Ein Wort an die Sensiblen: Jetzt kommt ein Abgrund. Mein Lieblingsfilm von Andrzej Zulawski, aber einer, der an die Nieren geht, und schlimmer noch – ans Herz. Es beginnt mit Romy Schneider, seltsam runtergerockt, in einem 1920er-Jahre-Kleid. Die Musik ist eigentümlich und verstörend. Wir begreifen: Wir sind bei Dreharbeiten. Dann begreifen wir abermals: Dies sind …
Schlagwort: Paul Leni
Kapitel 159: Victor Hugo
Victor Hugo ist das Opfer einer der eigentümlichsten kulturellen Verschwörungen der Menschheitsgeschichte. Neulich sah ich den Trailer zu einer Verfilmung, die mir bislang völlig entgangen war: L’HOMME QUI RIT von 2012, groß und aufwändig, mit Gérard Depardieu als Ursus, durchaus eine gute Besetzungsidee. Und ich dachte: Seltsam! Wenn Gwynplaine gar nicht mehr richtig hässlich ist, …
Kapitel 119: Vier Versionen
Ich habe mir drei der insgesamt wohl sechs Fassungen des Gruseliges-Erbe-Klassikers THE CAT AND THE CANARY (deutsch: die Katze und der Kanarienvogel) hintereinander angeschaut. Zuerst die ursprüngliche Stummfilmfassung von Paul Leni aus dem Jahre 1927, dann die populärste Tonfilmfassung von 1939, und schließlich noch die britische Version von 1978. Wenig überraschend: Der Stummfilm schneidet visuell …
Kapitel 19: Panoptikum der Jahrzehnte 4: 1969: NIGHTMARE IN WAX/DAS WACHSFIGURENKABINETT DES GRAUENS
DAS WACHSFIGURENKABINETT DES GRAUENS spielt in einem „Movieland“-Kabinett, in dem die Wachsfiguren von Filmstars ausgestellt sind. Verfall der Sitten, sozusagen: Statt Historie nun nur noch Filmhistorie. Aber immerhin nicht (wie im heutigen „Madame Tussaud’s“) fast nur noch Popstars der unmittelbaren Gegenwart, sondern wenigstens auch Stummfilmstars. Damit schlägt dieser Film nun doch wieder einen Bogen in …
Kapitel 18: Panoptikum der Jahrzehnte 3: 1953: HOUSE OF WAX/DAS KABINETT DES PROFESSOR BONDI
Das direkte Remake von MYSTERY OF THE WAX MUSEUM (siehe Kapitel 11), stellenweise – zum Beispiel in den ersten Minuten – genauestens übernommen. Und witzigerweise ebenfalls mit den Farben Grün und Rot verbunden, nur diesmal nicht als Zwei-Farben-Technicolor, sondern als grün-rot-bebrilltes 3-D-Kino. Dieses Dreidimensionale behindert den Film ein wenig, denn stellenweise verkommt er – wie …
Kapitel 14: Precursors of Noir 1920: THE PENALTY
Eine vielversprechende, da schier unüberschaubare Liste, die ich der englischsprachigen Wikipedia verdanke, ist die „List of film noir titles“. Diese Liste teilt sich in zwei Sektoren auf, die ich hintereinander „abarbeiten“ möchte: den „Classic American noir“ (1940 bis 1959) und die „Precursors/early noir-like films“ von 1920 bis (seltsamerweise) ebenfalls 1940 (wie hier die Grenze gezogen …
Kapitel 11: Panoptikum der Jahrzehnte 2: 1933: MYSTERY OF THE WAX MUSEUM/DAS GEHEIMNIS DES WACHSFIGURENKABINETTS
Dieser Film wurde von Michael Curtiz (ebenso wie DOCTOR X von 1932 und mit fast identischem Stab und Besetzung) in Zwei-Farben-Technicolor gedreht, das so ziemlich (obwohl ich Drei-Farben-Technicolor auch sehr schätze) mein Lieblingsfarbsystem überhaupt ist. Ich staune immer darüber, dass Grünfilter und Rotfilter so viele Blautöne ergeben, tatsächlich scheint dieser Film überwiegend aus fleischlich wächsernem …
Kapitel 10: Panoptikum der Jahrzehnte 1: 1924: DAS WACHSFIGURENKABINETT
Ich hatte für diese kleine Serie innerhalb des Filmbetrachters (sieben Vertreter aus sieben unterschiedlichen Jahrzehnten) anfangs über den Titel “Das Wachs(en) der Jahrzehnte” nachgedacht, aber das würde voraussetzen, dass die Filme im Laufe der Jahrzehnte an Größe zunehmen, also besser werden, was ich aber eher bezweifele, weil das Subgenre der Wachsfigurenkabinettfilme bereits 1924 und 1933 …