Was ist DER FILMBETRACHTER?

Hauptsächlich: eine Schatzsuche. Ein gemeinsames Abenteuer.

Es geht darum, eine der größten kulturellen Kostbarkeiten der Menschheit zu heben, zu erforschen und zu plündern, fast wie ein Indiana Jones des 21. Jahrhunderts. Diese Kostbarkeit ist: die Filmgeschichte.

Die Filmgeschichte droht in Vergessenheit zu geraten und somit verlorenzugehen. Menschen, die im 21. Jahrhundert geboren wurden, interessieren sich kaum noch für Filme aus dem 20. Jahrhundert – weil ihnen diese Filme nirgends vermittelt werden. Dabei entstammen die heute populärsten Filmserien allesamt der Vergangenheit. STAR WARS kommt aus den 1970ern, STAR TREK sowie die meisten Marvel-Superhelden aus den 1960ern, Godzilla aus den 1950ern, der erste Film mit dem Namen THE FAST AND THE FURIOUS, in dem Autorennen gefahren werden, stammt von 1955, Captain America aus den 1940ern, King Kong, Batman und Superman aus den 1930ern, Sherlock Holmes sogar aus dem 19. Jahrhundert. Und man darf nicht unterschätzen, wie früh all diese Stoffe bereits verfilmt wurden.  Die erste Batman-Serie ist nicht die heute noch populäre kunterbunte aus den 1960ern mit Adam West, sondern ist schwarz-weiß, stammt von 1943 und zeigt einen Darsteller namens Lewis Wilson als Batman. Der erste Frankenstein-Film ist nicht der stilprägende mit Boris Karloff von 1931, sondern wurde bereits 1910 gedreht.

Alte Filme sind weder langweilig noch langsam. Schwarz-weiß ist ein Stilmittel, das in der Reduktion vor allem Ästhetik betont. Stumm ist eine Konzentration auf das rein Visuelle mit ganz eigenen, faszinierenden Gesetzen. Alle diese Filme sind interessant und wertvoll, und wenn man sie zum ersten Mal betrachtet, sind sie sogar neu. Und wenn man sie sehr aufmerksam betrachtet, fällt einem auf, was man alles in ihnen entdecken kann:

  • KünstlerInnen auf der Höhe ihrer Zeit
  • Typen von DarstellerInnen, die es heutzutage gar nicht mehr gibt
  • filmische Wagnisse und Grenzüberschreitungen, auch im Kampf gegen Zensur
  • Werke, deren Einfluss bis heute nachwirkt, die Standards setzten und Maßstäbe verschoben
  • einen Bilder- und Ideenreichtum, den man kaum in Worte zu fassen vermag
  • großartige und vielgestaltige Musik
  • unterschiedliche Farbsysteme
  • verrückte Details, die man gar nicht glauben würde, wenn man sie nicht auch heute noch mit eigenen Augen sehen könnte
  • die lebendige Geschichte des 20. Jahrhunderts mit seinen tragischen Kriegen und Konflikten, die in der Filmgeschichte dramatisch widerhallen, und aus denen wir immer noch so viel zu lernen und so viel zu erinnern haben.