Ich bin kein Bollywood-Experte, habe bislang allenfalls fünfzehn Vertreter dieses enorm reizvollen Kultur-Outputs gesehen. Das hängt aber auch damit zusammen, dass es einen Vertreter gibt, über den ich sozusagen nicht hinwegkomme: Ich habe ihn schon zweimal gesehen, und freue mich bereits auf das dritte Mal, um ihn für den Filmbetrachter zu analysieren. Die Rede ist …
Kategorie: Regie
Kapitel 86: Die verführerischen Vampire des Jean Rollin 1: LE VIOL DE VAMPIRE/DIE VERGEWALTIGUNG DES VAMPIRS (1968)
Zwanzig Spielfilme zähle ich laut IMDB, die Jean Rollin unter seinem eigenen Namen gedreht hat, die also keine Hardcore-Pornos sind (welche er unter Pseudonymen ebenfalls gedreht hat), sondern lediglich erotische Phantasmagorien. Mal schauen, wie viele dieser zwanzig Filme Vampirfilme sind, und wie viele von denen überhaupt erhältlich. LE VIOL DE VAMPIRE beginnt mit dem unfassbaren …
Kapitel 85: Russellismus 1: PEEPSHOW (1956)
Um Ken Russell, der wie kein anderer – mehr sogar noch als Andrzej Zulawski – mit dem Begriff „Regie-Exzentriker“ verbunden ist, gerecht zu werden, sollte man sich nicht nur auf seine Kinofilme beschränken, sondern auch versuchen, so viel wie möglich seiner Fernseharbeit und seiner Kurzfilme mit ins Visier zu nehmen. Die IMDB listet ihm einundsiebzig …
Kapitel 84: Zulawski! – sein erster von dreizehn Filmen: TRZECIA CZESC NOCY/EIN DRITTEL DER NACHT (1971)
Apokalypse. Das heißt: hochdramatische Musik, Zitate des Johannes, dazu ruhige, aber nächtlich dräuende Landschaftsbilder. Es geht um das Drittel von allem, das vernichtet wird. Also auch ein Drittel der Nacht. „Du schwollst an auf monströse Größe“ ist eine sehr beunruhige Schilderung, was mit einem Kranken geschehen war, der sich an nichts mehr erinnern kann. Die …
Kapitel 78: Das außerordentlich umfangreiche Universum des Takashi Miike – Exkurs 1: BODIGAADO KIBA/KIBA DER LEIBWÄCHTER – SEINE RECHTE MÄHT WIE EINE SENSE (1973)
Es ist noch eine Weile hin, bis ich zu Takashi Miikes BODIGAADO KIBA-Filmen komme (der erste von den dreien wird in Kapitel 104 betrachtet), dennoch möchte ich schon jetzt einen Blick auf sein Vorbild werfen. Miike inszenierte im Laufe seiner Karriere mehrere Remakes, weitere Beispiele wären GRAVEYARD OF HONOR (2002), 13 ASSASSINS (2010) und HARAKIRI …
Kapitel 63: Das außerordentlich umfangreiche Universum des Takashi Miike – (3 und) 4: NINGEN KYOKI – AI TO IKARI NO RINGU/A HUMAN MURDER WEAPON (1992)
Miikes dritter Film, eine Fernsehproduktion von 1992 mit dem halsbrecherischen Titel RASUTO RAN: AI TO URAGIRI NO HYAKU-OKU EN – SHISSO FERAARI 250 GTO und dem nicht weniger verwirrenden internationalen Titel LAST RUN: 100 MILLION TEN‘S WORTH OF LOVE & BETRAYAL, ist leider nirgends aufzutreiben, klingt aber sehr mundwässerigmachend, mit einem ehemaligen Rennfahrer als Hauptfigur …
Kapitel 62: Schloss des Schockens – Dreizehn Filme von William Castle: 3: THE TINGLER/SCHREI, WENN DER TINGLER KOMMT (1959)
William Castle höchstpersönlich warnt die Zuschauer, dass während des folgenden Films zu schreien ihr Leben retten könnte. Wenn man dazu noch bedenkt, dass er in einigen Kinos elektrische Impulsgeber (er nannte diesen Gimmick Percepto!) installieren ließ, die genau jenes „Tingling“ im Kinosessel erzeugen sollten, vor dem man sich nur mit einem Schrei retten kann, dann …
Kapitel 61: Das außerordentlich umfangreiche Universum des Takashi Miike – 2: TOPPU! MINIPATO TAI – AIKYATCHI JANKUSHON/EYECATCH JUNCTION (1991)
EYECATCH JUNCTION legt mit waghalsigem Tempo los. Verfolgungsjagd zu Fuß, mittendrin. Schlägerei. Erster Bruch: der Schläger wird von zwei neu angekommenen Politessen vermöbelt. Gewalt allerorten, aber der komödiantische Aspekt wird schnell deutlich. Der Titel kommt ins Bild gewirbelt, kunterbunt wie eine Kindersendung. Gute Launeeeeee! Dazu lustige 1980er-Jahre-Musik. Die Blicke auf die Polizistinnenbeine sind aber dann …
Kapitel 60: Das außerordentlich umfangreiche Universum des Takashi Miike – 1: REDI HANTAA: KOROSHI NO PURERYUUDO/LADY HUNTER: PRELUDE TO MURDER (1991)
Das außerordentlich umfangreiche Universum des Takashi Miike beginnt mit einer rätselhaften Kamerafahrt durch rätselhafte Räume. Ein Zahnarztstuhl? Nein, Farbeimer. Ein roter Handabdruck an der Wand. Links steht etwas in Rot an der Wand, in westlichen Buchstaben, man kann es kaum lesen: Es ist das Wort ENOUGH, unterstrichen. Daneben ein ganz anderer Raum, fast wie ein …
Kapitel 59: Der Mann, der zuviel wusste – Hitchcock 5: EASY VIRTUE/LEICHTLEBIG (1927)
Hitchcock verfilmt ein Stück von Noel Coward. Der erste Hitchcock-Effekt lässt nicht lange auf sich warten: Der Richter blickt durch sein Vergrößerungsmonokel in den Saal, wir mit ihm. Wir sind auch mit ihm kurzsichtig. Es lohnt sich aber durchaus, Larita Filton (Violet Jeans, Hitchcocks erste blonde Femme fatale) unter die Lupe zu nehmen. Clever, wie …