LE SAMOURAI liegt mir als digital restaurierte Fassung nur auf Französisch ohne jegliche Untertitel vor, aber dieses Risiko kann ich eingehen. Erstens habe ich ihn schon mehrmals gesehen, zweitens weiß ich, dass es ein eher wortkarger Film ist, und drittens werden Inhaltsangaben mir weiterhelfen. Der Film soll auf einem Roman namens „The Ronin“ von Goan …
Schlagwort: Résistance
Kapitel 516: Alphamelville 9: LE DEUXIEME SOUFFLE/DER ZWEITE ATEM (1966)
Mitten in den 1960ern kehrt Melville nach dem farbigen DIE MILLIONEN EINES GEHETZTEN (Kapitel 485: Alphamelville 8: L’AINÉ DES FERCHAUX/DIE MILLIONEN EINES GEHETZTEN (1963)) noch ein (letztes) Mal zum Schwarzweißfilm zurück, das ist durchaus ungewöhnlich, aber noch ungewöhnlicher ist die Lauflänge für einen Krimi: 145 Minuten! Ein Krimi-Epos! Scorsese hat erzählt, DER ZWEITE ATEM wäre …
Kapitel 485: Alphamelville 8: L’AINÉ DES FERCHAUX/DIE MILLIONEN EINES GEHETZTEN (1963)
Melville zum ersten Mal in Farbe! Und der immer noch sehr jung aussehende Belmondo nun nicht mehr als gerissener Gangster wie in LE DOULOS/DER TEUFEL MIT DER WEISSEN WESTE, siehe das vorherige Kapitel 484: Alphamelville 7: LE DOULOS/DER TEUFEL MIT DER WEISSEN WESTE (1962), sondern als Boxer, also mit autobiographischem Anknüpfungspunkt. Der Film liegt mir …
Kapitel 484: Alphamelville 7: LE DOULOS/DER TEUFEL MIT DER WEISSEN WESTE (1962)
„Le doulos“ ist im Französischen umgangssprachlich „der Hut“. Also nix Weste. Kopfbedeckung! Gangsterfilm! Und nicht irgendeiner: Dies ist Martin Scorseses Lieblings-Gangsterfilm, und Scorseses Koryphäenkompetenz erkenne ich komplett an. Auch ich kenne LE DOULOS bereits, und er ist mein Lieblings-Melville, ich habe aber noch nicht alle weiteren Melvilles gesehen, kann das also noch nicht abschließend beurteilen. …
Kapitel 460: Alphamelville 6: LÉON MORIN, PRÊTRE/EVA UND DER PRIESTER (1961)
Wer hat gewusst, dass Belmondo einmal D’Artagnan war? Das war zwar nur in einem Fernsehfilm (LES TROIS MOUSQUETAIRES, 1959, von Claude Barma), aber ich finde, dass Belmondo gut als D’Artagnan passt, wegen seiner nicht eben verfeinerten Gesichtszüge. D’Artagnan stammt schließlich von Bauern ab. Michael York geht in der Richard-Lester-Musketier-Trilogie (1973 bis 1989) optisch in eine …
Kapitel 459: Alphamelville 5: DEUX HOMMES DANS MANHATTAN/ZWEI MÄNNER IN MANHATTAN (1959)
Melvilles fünfter Film wartet mit einer Überraschung auf: Jean-Pierre Melville selbst spielt die Hauptrolle! Leider kann ich ihn nur auf Französisch ohne Untertitel sehen. Das große Ganze werde ich verstehen können, mein Französisch ist besser als mein Italienisch, aber Details werden mir durchschlüpfen. Dennoch zweifelsohne besser für meine Serie, ihn so zu sehen, anstatt ihn …
Kapitel 429: Alphamelville 4: BOB LE FLAMBEUR/DREI UHR NACHTS (1956)
Was ist ein „flambeur“? Ein sogenannter „High Roller“, auch „High Limit Gambler“ genannt. Das ist ein Casinospieler oder Pferderennenwetter, der auf besonders hohe Summen setzt. Diesem Film schicke ich eines voraus: Beide Versionen von OCEAN’S ELEVEN (1960 und 2001) sowie der Debütfilm von Paul Thomas Anderson, HARD EIGHT/LAST EXIT RENO (1996), wurden von BOB LE …
Kapitel 368: Alphamelville 1: LA SILENCE DE LA MER/DAS SCHWEIGEN DES MEERES (1949)
Es gibt nur dreizehn Spielfilme von Jean-Pierre Melville. Eine überschaubare Reihe also. Der Titel dieser Serie bezieht sich nur ungefähr auf den Film ALPHAVILLE (1965), der von Godard ist, oder auf die Popband Alphaville, die sich nach dem Film benannt hat, sondern darauf, dass Melville heute als der Alpharüde der französischen Kriminalfilmkunst gilt. Melville ist …
Kapitel 303: In Stargewittern
PARIS BRULE-T-IL?/BRENNT PARIS? (1966) von René Clément ist ein Drei-Stunden-Schwarzweiß-Kriegs-Spektakel, das einen mit seiner Fülle an Stars geradezu niederknüppelt. Um einen Eindruck zu vermitteln: Jean-Paul Belmondo, Alain Delon, Jean-Pierre-Cassel, Bruno Cremer, Marie Versini, Jean-Louis Trintignant (übrigens der einzige französische Fiesling im ganzen Film, er spielt einen mörderischen Kollaborateur), Bernard Fresson, Pierre Dux, Charles Boyer, Leslie …
Kapitel 92: Die zehn Filme von Alain Robbe-Grillet: Drei: L‘ HOMME QUI MENT/DER MANN, DER LÜGT (1968)
Jean-Louis Trintignant im Wald, verfolgt. Seine Gestik ist sehr eigenartig. Sie changiert zwischen maskulinem Angebergebaren und fast weiblicher Anmutung, auch Haltungen des Intellektuellen. Dadurch wirkt alles künstlich, einstudiert, und vor allem: unnatürlich. Überbewusst. Da ist aber auch viel Komik drin. Er will schießen, seine Pistole funktioniert nicht, er schmeißt sie wütend weg. Er hechtet sich …