Laird Cregar kannte ich als Fan alter Filme vom Namen und auch vom Gesicht her, aber so richtig bin ich erst auf ihn aufmerksam geworden, als ich für Kapitel 102 die Todesumstände von Marie Prevost recherchierte (siehe dort, Kapitel 102: Precursors of Noir 1930: PAID/DIE KÖNIGIN DER UNTERWELT). Prevost hat sich zu Tode gehungert, Laird …
Monat: Juni 2021
Kapitel 121: Die fatalste aller Femmes: 13 Filme mit Meiko Kaji: 1: NORA-NEKU ROKKU: ONNA BANCHO/STRAY CAT ROCK: DELINQUENT GIRL BOSS (1970)
Der Filmbetrachter ist bislang rein regisseurInnen- und genrezentriert. Das hat einen Grund. Ich gehe davon aus, dass ein/e RegisseurIn sich sehr sorgfältig mit ihrem/seinem Film auseinandersetzt, selbst wenn sie/er innerhalb eines Studiosystems agiert – sie/er kann das Werk trotzdem zu ihrem/seinem eigenen Werk machen. Bei SchauspielerInnen dagegen ist es möglich, dass sie gegen einen schnellen …
Kapitel 120: Das außerordentlich umfangreiche Universum des Takashi Miike – (6 und 7 und) 8: SHINJUKU AUTOROO/SHINJUKU OUTLAWS (1994)
Miikes Filme 6 und 7 sind bedauerlicherweise nirgends aufzutreiben, auch auf DVD scheint es sie nicht zu geben. Es handelt sich um ORETACHI WA TENSHI JA NAI und ORETACHI WA TENSHI JA NAI 2, zwei recht kurze (77 Minuten und 70 Minuten) Actionkomödien über zwei Exganoven, die eine Art Lieferdienst starten. Auf Englisch scheinen diese …
Kapitel 119: Vier Versionen
Ich habe mir drei der insgesamt wohl sechs Fassungen des Gruseliges-Erbe-Klassikers THE CAT AND THE CANARY (deutsch: die Katze und der Kanarienvogel) hintereinander angeschaut. Zuerst die ursprüngliche Stummfilmfassung von Paul Leni aus dem Jahre 1927, dann die populärste Tonfilmfassung von 1939, und schließlich noch die britische Version von 1978. Wenig überraschend: Der Stummfilm schneidet visuell …
Kapitel 118: Das verlorene Timing
Habe auf Arte Jacques Beckers Gefängnisausbruchsfilm LE TROU/DAS LOCH von 1960 gesehen, und verneige mich in Ehrfurcht. Man hört das oft, aber leider stimmt es: Filme wie dieser werden nicht mehr gemacht. Weil heute mindestens einer der ein Dutzend Executive Producer in seiner kokaininduzierten Aufmerksamkeitsdefizitstörung jammert, dass die Szenen ihm zu lang sind. Minutenlang, wirklich …
Kapitel 117: Die Transzendenz eines Happy Ends
Ich stand Happy Ends schon immer skeptisch gegenüber. Nur weil man einen Film im Augenblick der Hochzeit enden lässt, bedeutet das doch noch lange nicht, dass das Liebespaar drei Jahre später immer noch zusammen sein wird. Es gibt Filme, in denen sich das Protagonistenpärchen die ganze Zeit über streitet, sie haben völlig unterschiedliche Ansichten, kommen …
Kapitel 116: Ein paar Beispiele für Filme, deren deutsche Verleihtitel sogar besser sind als die Originaltitel
Ich meckere gerne und oft über schwachsinnige deutsche Verleihtitel, will aber nicht unterschlagen, dass es auch ein paar sehr rühmliche Fälle gibt, bei denen die deutschsprachige Idee das Original sogar übertrifft. Zum Beispiel (in der Reihenfolge, in der sie mir eingefallen sind): HAIE DER GROSSSTADT ist stärker als THE HUSTLER (1961). „Hustler“ müsste man mit …
Kapitel 115: Über den Hass, der SHINGEKI NO KYOJIN/ATTACK ON TITAN PART 1 (2015) entgegenschlägt
In der IMDB ist dieser Versuch, den Manga ATTACK ON TITAN (der 2013 bereits als Anime-Serie adaptiert wurde) nun auch real zu verfilmen, ein außerordentlich vielgeschmähter Film. Einer, über den viele Betrachter richtiggehend leidenschaftlich erbost sind. Immer wieder ist in den Verrissen von den schlechten CGI-Effekten die Rede, aber ich behaupte, das ist nur eine …
Kapitel 114: Wo sind die Zwergenfrauen?
Über den Rassismus der ersten drei Peter-Jackson-Tolkienfilme ist viel diskutiert worden. In der zweiten Trilogie wurde aufgrund dessen versucht, die Dunkelhäutigkeit der tumben Orks zu kaschieren, indem man sie leichenbleich machte, und in der Seestadt und bei den Elfen gibt es plötzlich auch den einen oder anderen dunkelhäutigen Mitbürger, aber die Letzteren sind vollkommen unwichtig, …